Nachhaltigkeit

„Radfahren für ein besseres Klima“, ist Theos Motto für seine Reise nach Südostasien. Sein Ziel ist es, 20.000 Euro für die Klimaschutzorganisation German Zero zu sammeln und gleichzeitig auf deren Engagement für ein #GutesKlimaGesetz aufmerksam zu machen.

Aber wie nachhaltig ist die Reise an sich eigentlich? Als Bezugspunkt können die Kategorien des „Ökologischen Fußabdrucks“ dienen: Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum.

Im Vergleich zu Flugzeug oder Auto ist die CO2-Ersparnis mit dem Fahrrad natürlich immens: 468.000 kg CO2 hätte Theo bis jetzt mehr verbraucht, wenn er mit seinem alten Lada Niva unterwegs wäre.

Und im Vergleich zu „Daheimbleiben“?

Der Lada hat längst den Eigentümer gewechselt und seit einigen Jahren besitzen wir beide kein Auto mehr. Theo hat Lebens- und Arbeitsmittelpunkt nach Saarbrücken verlagert und erledigt so ziemlich alles in Saarbrücken mit dem Rad. ÖPNV und Car-Sharing ergänzen das Mobilitätskonzept. An dieser Stelle konnte er seinen Fußabdruck also kaum verkleinern.

Theos Ernährung besteht, soweit ich das abschätzen kann, derzeit hauptsächlich aus Cola, Gummibärchen und großen Fleischlappen. Die Bewertung in Bezug auf Nachhaltigkeit überlasse ich der geschätzten Leserschaft.

Interessant wird es bei den Themen Wohnen und Konsum. Auch dazu, als Person, die mit Theo die Postadresse teilt, eine kritische Anmerkung vorweg: In den letzten drei Monaten vor seiner Reise hat er vermutlich so viele Päckchen bestellt wie ich in drei Jahren. Hier ein paar ultra-leichte Socken, da eine unverzichtbare technische Errungenschaft… Fast hätte ich die diversen Paketboten zu Heiligabend eingeladen, weil ich sie zeitweise häufiger gesehen habe als meine Familie. Hier lassen sich all diese Anschaffungen bewundern, dort hat Theo die meisten seiner Ausrüstungsgegenstände liebevoll katalogisiert, mit Fotos und Filterfunktion.

Auf der anderen Seite: Alles in allem sind es nur ca. 20 Kilo Gewicht, die er auf seinem Fahrrad mit sich führt. Wenn er etwas neues möchte, muss er auf etwas anderes verzichten. Zum Beispiel hat er seine Winterfahrradschuhe gerade nach Hause geschickt und Platz geschaffen für Salz, Zucker und Kaffee. Jedes einzelne Teil, in Theos Fahrradtaschen, wird er ein ganzes Jahr lang, Tag für Tag benutzen. Und in dieser Zeit außer Lebensmittel kaum etwas konsumieren.

Keine schlechte Bilanz, wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Europäer 10.000 Dinge besitzt. Diese Dinge werden, oft unter schlechten Bedingungen, produziert und häufig, kaum benutzt, weggeschmissen. Dazwischen benötigen sie viel – beheizten – Wohnraum. Der minimalistische Lebensstil, bei dem Besitz auf ein Minimum reduziert wird, steht daher in engem Bezug zu einer nachhaltigen Lebensweise. Theo probiert sich auf seiner Reise bewusst in Minimalismus und hofft, einiges davon auch später in den Alltag integrieren zu können. Indem ich Teile unserer Wohnung untervermiete, wird der Wohnraum ökonomisch und ökologisch effizient genutzt. Motto: caring is sharing.

Den persönlichen ökologischen Fußabdruck messen kann man auf https://www.fussabdruck.de/.