Die erste Woche

Während Theos Reisevorbereitungen und jetzt, in der ersten Woche seiner Radtour nach Südostasien, wurden mir bestimmte Fragen immer wieder gestellt.
Hier drei dieser Fragen – und die Antworten darauf:

Was machst Du denn dann die ganze Zeit, während Theo weg ist?

Die einfache Antwort wäre „dasselbe wie immer“. Ich arbeite, treffe mich mit Freundinnen, treibe Sport… Aber natürlich verändert es den Alltag, wenn der Partner nicht mehr Teil davon ist. Man braucht andere Fixpunkte. Ich umgebe mich jetzt also noch mehr als vorher mit Menschen, die ich mag. Obwohl ich es eigentlich sehr gut mit mir aushalte, habe ich die erste Woche bewusst so verplant, dass ich möglichst wenig alleine bin. Außerdem achte ich darauf, dass es genug Highlights gibt. Im Mai werde ich – wenn die Lage es erlaubt – drei Wochen mit dem Interrail-Ticket über den Balkan reisen und Theo irgendwo zwischen Istanbul und Tiflis treffen. Auch im Sommer habe ich Reisepläne, unabhängig von ihm. Vielleicht suche ich mir auch noch ein neues Hobby 😊

Wo ist Theo gerade?

Theos erste Tagesetappe hat ihn nach Offenburg im Schwarzwald geführt. Dort haben sich die letzten der rund zwanzig Radfreunde und Radfreundinnen verabschiedet, die ihn ab Saarbrücken begleitet hatten. Bis auf seinen Kumpel Jochen, der bis Venedig mitfährt. Am Bodensee vorbei, fuhren die beiden dann nach Füssen, wo sie sonntags – nach insgesamt 510 Kilometern – ihren ersten Ruhetag eingelegt haben. Der war wichtig, denn darauf folgt die dreitägige Alpenüberquerung bei Minusgraden mit dem Etappenziel Merano. In Theos Roadbook auf seiner Internetseite finden sich, jeden Abend aktuell, seine Tagesetappen in chronologischer Reihenfolge; zusammen mit Fotos und, wenn man diese anklickt, weiteren Informationen, wie z.B. die erbrachten Höhenmeter oder die Anzahl der Reifenpannen: Zum Roadbook

Inwieweit beeinträchtigt der Krieg in der Ukraine Theos Reisepläne?

Ohne dass es zynisch klingen soll, nach aktuellem Stand gar nicht: Dadurch, dass Theo geplant hat, die untere Seidenstraße entlang zu fahren, also an Adria und Ägäis entlang, wird der Punkt seiner Reise, der am nächsten an der Ukraine liegt, Istanbul sein. Vom Bosporus nach Odessa sind es Luftlinie 830 Kilometer. Dazwischen liegt das schwarze Meer. Zum Vergleich: die Strecke von Lwiw, an der westlichen Grenze der Ukraine, über Polen nach Görlitz ist 750 Kilometer lang. Gleichwohl behält Theo natürlich stets die Lage im Blick und wird seine Route bei Bedarf anpassen. Bei einer so langen Reise ist leider ohnehin damit zu rechnen, dass Konflikte oder Einreisebeschränkungen eine gewisse Flexibilität abverlangen. Übrigens, auf die eine großen Krise, die gerade auf uns alle zukommt, will Theo mit Hilfe seiner Radreise aufmerksam machen – und dabei helfen, sie zu stoppen: er unterstützt die Organisation GermanZero, die sich für eine wirksame Klimapolitik einsetzt.

Weitere Infos dazu: GermanZero