EOFT
Während ich gerade noch eine mit einem Freund im Chat darüber diskutiere wie das Veranstaltungsformat nun richtig ausgesprochen wir – also „Eoft“ oder „E.O.F.T.“ – versuche ich mich daran zu erinnern, wann ich das letzte Mal die European Outdoor Film Tour besucht habe und warum ich schon so lange keine Interesse mehr an den Filmen hatte.
Ich glaube ein großer Kritikpunkt war für mich, dass ich das Gefühl hatte, dass die Anzahl der „Füllerfilme“ – also die Art von generischen epischen Trailer-Montagen mit Sonnenuntergängen, toller Musik und immer gut aussehenden Menschen die permanent kluge Dinge sagen, die selbst einen Paolo Coelho Sprüchekalender oder gar einen Hermann Hesse neidisch machen würden – immer größer und die hochwertigen Filme die wirklich was zu erzählen hatten, immer kleiner wurde. Bei einigen Ski- oder Snowboard-Montagen muss ich automatisch immer an die x-te Reincarnation von Willy Bogners „Feuer und Eis“ und seinem Nachfolger „Feuer, Eis und Dynamit“ denken. Quasi die Mutter aller kommerziellen Outdoorfilme :-)
Die Kritik, dass die Filme durch die Outdoor-Industrie gesponsort werden – geschenkt. Kein guter Hollywood-Blockbuster kann ohne Werbung finanziert werden. So lange das alles transparent gemacht wird, sehe ich da persönlich kein Problem drin.
Manchmal bin ich vielleicht aber auch einfach nur neidisch auf die tollen Abenteuer, die ich mir da gerade anschauen darf ;-)
Kadoma!
So hieß jedenfalls der Film im Rahmen der E.O.F.T 2011 / 2012 – die letzte E.O.F.T. die ich besucht hatte. Eine Dokumentation über eine Paddel-Abenteuer im Kongo der exakt das Gegenteil von „generischem Abenteuerfilmchen“ war und mir sogar jetzt nach 10 Jahren immer noch sehr lebhaft in Erinnerung in geblieben ist. Beindruckend bedrückend und unbedingt sehenswert!
Genug geschwafelt. Nicht nur, weil ich gerade selbst mein großes Abenteuer plane, sondern auch, weil es unglaublich inspirierend sein kann sich tolle Abenteuerfilme anzuschauen, werde ich mich in diesem Jahr wieder voll auf die Filmreihe des Münchners Unternehmens Moving Adventures einlassen und hoffe, dass sie mich ausreichend bewegen werden :-)
EOFT 2021 – Das Line-Up
Auf die folgenden Filme freue ich mich in diesem Jahr besonders:
MILES AHEAD | Jonas Deichmann
Was Jonas Deichmann so treibt verfolge ich nun schon seit dem Jahr 2019, als die Strecke vom Nordkapp bis nach Kapstadt in etwas mehr als 72 Tagen mit dem Fahrrad zurückgelegt hat. Im September 2020 ist er zu sein seinem neuen Abenteuer gestartet: „Triathlon 360°“ – einem Triathlon um die ganze Welt. Ich verfolge Jonas seit dem Start auf Instagram und fiebere fast täglich mit, wie er die Herausforderungen – insbesondere in Hinsicht auf die weltweite Pandemie – bewältigt.
CLIMBING IRAN | Nasim Eshqi
Eine Profi-Kletterin im Iran – Der Film erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die, von ihrer Leidenschaft getrieben, mentale, geografische, körperliche und ideologische Barrieren überwindet.
I AM NORTH | Caro North
Die sympathische Bergführerin hat mit 22 Jahren bereits die Eiger Nordwand bezwungen und stand in der ersten reinen Frauenseilschaft auf dem Cerro Torre in Patagonien. In der Mediathek des Bayerischen Rundfunks gibt es eine Dokumentation aus dem Jahre 2019 über Caro.